Mikrobiom - Diät

MedGene® - Mikrobiom

Einfluss der Diät auf Schlüsselarten des intestinalen Mikrobioms

Das intestinale Kernmikrobiom, inklusive Enterotyp, bleibt über die Lebensphase hin im Wesentlichen stabil, währenddessen das Artenspektrum des milieubedingten Mikrobioms mit den zugeführten Nahrungsmitteln stark fluktuieren kann. Die Menge und Art hat sowohl einen positiven als auch negativen Einfluss auf unser Mikrobiom. Schlussendlich sind die Mikrobiota ein lebender und unentbehrlicher Teil des menschlichen Organismus, deshalb sollten sie ebenso wie die restlichen Zellen optimal versorgt werden. Die folgenden Tabellen beinhalten Bakterien Ihres Mikrobioms mit lokalen Referenzwerten, die von den unterschiedlichen Ernährungsweisen zur Vermehrung angeregt werden.

Westlicher Ernährungsstil

  • Kernbestandteile: prozessierte Teilprodukte (raffinierte Öle, Emulgatoren, Lebensmittelzusatzstoffe- und farbstoffe), frittiertes Essen, reich an gesättigten Fettsäuren und Einfachzuckern, salzreich, arm an Ballaststoffen
  • Auswirkung: reduzierte Artenvielfalt, Anreicherung von Bakterien des Stammes Bacillota, Mucin-Schicht der Darminnenwand ist reduziert, Belastung mit Lipopolysacchariden (LPS) und Trimethylaminen/Trimethylaminoxiden (TMAs/TMAOs) steigt, fördert intestinale Dysbiose, Fettleibigkeit, Risiko für chronisch entzündliche Darm- und kardiovaskuläre Erkrankungen

#1A

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Mediterrane Diät

  • Kernbestandteile: reich an Leguminosen, frischem Gemüse und Früchten, Nüssen, Vollkornprodukten, Reis, Pasta, Mikronährstoffen, Anti-Oxidantien, ungesättigten Fettsäuren, Biphenolen und Polyphenolen, mäßiger Verzehr von Fisch, Geflügel und Wein, sowie Verzicht auf rotes Fleisch
  • Auswirkung: Bacillota/Bacteroidota Verhältnis sinkt, Artenvielfalt steigt, Plasma-Cholesterinspiegel und low density lipoprotein (LDL) sinken, Entzündungen sind reduziert, Insulin-Sensitivität steigt, Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Adipositas sinkt, Hungergefühl reprogrammiert sich aufgrund einer längeren Sättigungsdauer und niedrigem glykämischen Index

#1B

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Vegan/vegetarisch

  • Kernbestandteile: Obst, Gemüse, Kerne, Nüsse, Trockenobst, Leguminosen, stärkehaltiges Knollengemüse und Pseudogetreide, Getreide, Teigwaren, Backwaren, wenig bis keine tierischen Proteine (Eier, Milchprodukte)
  • Auswirkung: gehäuft Prevotella-Enterotyp, Artenvielfalt steigt, viszerales Fett reduziert, BMI reduziert, Entzündungsrisiko sinkt, gesunde Darmbarriere, gutes Immunsystem aufgrund polyphenolreicher Inhaltsstoffe und Prebiotika

#1C

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Vegetarisch, wenig Fett

  • Kernbestandteile: Obst, Gemüse, Kerne, Nüsse, Trockenobst, Leguminosen, stärkehaltiges Knollengemüse, Getreide und Pseudogetreide und tierisches Protein (Eier, Milchprodukte, Fisch), kein Fleisch und keine Fleischerzeugnisse
  • Auswirkung: BMI sinkt, Körperfett sinkt, viszerales Fett reduziert, Insulinsensitivität steigt

#1D

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Ketogene Diät

  • Kernbestandteile: Obst, Gemüse, Kerne, Nüsse, Trockenobst, tierische Proteine (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte)
  • Auswirkung: BMI sinkt, Körperfett sinkt, viszerales Fett reduziert, Insulinsensitivität steigt

#1E

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

low Carb Diät

  • Kernbestandteile: kaum komplexe Kohlenhydrate aus Reis, Teigwaren und Mehlerzeugnissen, Kartoffeln, Getreide und Pseudogetreide, keine Obstsäfte und wenig Obst, viel Gemüse und Nüsse, Kerne, Fette und Öle, Milchprodukte, Eier, Geflügel, rotes Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte
  • Auswirkung: erhöht den Anteil an Bacteroidota, reduziert Bifidobakterien, bei Adipositas zur Gewichtsreduktion, bei Diabetes Stabilisierung des Blutzuckerwerts und niedrigere Insulingabe, bei nicht Diabetes-Patienten Verbesserung der Insulinsensivität

#1F

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

low FODMAP-Diät

  • Kernbestandteile: Ausschluss von Lebensmitteln mit FODMAPs (fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols; vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole, siehe Nahrungsmittelliste ), Diät bei gastrointestinalen Entzündungen (Reizdarm) und chronisch-systemischen Erkrankungen
  • Auswirkung: reduziert Histamine, die Fermentationsaktivität und Gasproduktion im Dickdarm; reguliert das Gleichgewicht des gestörten Mikrobioms und entlastet die gereizte Darmschleimhaut

#1G

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Gluten-freie Diät

  • Kernbestandteile: Gluten-freie Nahrungsmittel zur Reduktion von Zöliakie-Beschwerden und gluten-assoziierten Verdauungsproblemen
  • Auswirkung: reduziert Bifidobakterien und Zöliakie-Beschwerden, Verminderung von gluten-assoziierter Fermentationsaktivität und Gasproduktion

#1H

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Ballaststoffreiche Diät

  • Kernbestandteile: Gemüse, Obst, Vollkorngetreide und Pseudogetreide, Hülsenfrüchte, frische Kräuter
  • Auswirkung: Kurzkettige Fettsäuren short chain fatty acids (SCFAs) steigen, Menge an ballaststoffspaltenden Enzymen steigt, BMI sinkt, LDL sinkt, Sättigungsgefühl steigt, optimierte Hungerhormonregulierung

#1IA Vollwertige Kost

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IB Gerste

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IC Hiobsträne

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1ID Gemüse

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IE Nüsse

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IF Walnüsse

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IG Avocado

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1IH Kiwi

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1II Pflaumen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Gemischte Ballaststoffe mit hohem unlöslichen Anteil

  • Kernbestandteile: Vollkornmehl, Weizenkleie, Nüsse, Gemüse wie Erbsen, Blumenkohl, grüne Bohnen, Topinambur und Süßkartoffeln
  • Auswirkung: Acetat- und Isovaleratproduktion steigt, geringer Effekt auf das Artenspektrum

#1J

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Kohlenhydratreiche Diät

  • Kernbestandteile: Süßigkeiten, gezuckerte Getränke, Teigwaren, Backwaren, Obstsäfte, Mehlspeisen
  • Auswirkung: Übermäßiges Bakterienwachstum, intestinale Dysbiose, Übergewicht, Insulin-Resistenz steigt, entzündungsfördernd, endogen-produzierter Alkohol, Endotoxämie-Risiko, fördert die Entwicklung von Reizdarm und chronischen Darmentzündungen, sowie Diabetes, Risiko für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung steigt

#1K

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Resistente Stärke

  • Kernbestandteile: Kartoffel, stark gekochter und abgekühlter Reis und Nudeln, grüne Bananen, Kochbananen, gegarte Hülsenfrüchte
  • Auswirkung: short chain fatty acids (SCFAs) werden vermehrt gebildet, fördern die Darmgesundheit, Energie für die Darmwandzellen (Kolonozyten), Bauchfett reduziert, retrogradierte Stärke (R3) regt die Vermehrung der Butyrat-Bildner an

#1L

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Inulin

  • Kernbestandteile: Viele Pflanzen (Korbblütler und Doldenblütler) lagern Inulin als Reservestoff ein, dazugehören: Topinambur, Artischoke, Zichorie, Schwarzwurzel, Yaconwurzel
  • Auswirkung: Bifidobakterien steigen, Lactobazillen steigen in geringerem Ausmaß, Körpergewicht sinkt, BMI und viszerales Fett reduziert, Sättigungsgefühl und Insulinsensitivität steigt, Vorsicht bei Fructoseintoleranz, da fermentierbare Kohlenhydrate Unwohlsein auslösen können

#1M

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Rotes Fleisch

  • Kernbestandteile: Rindfleisch, Schweinefleisch, Lamm- und Ziegenfleisch, Wildbret, geräucherte und verarbeitete Produkte
  • Auswirkung: Bacteroides Arten steigen, Darmbakterien produzieren potentiell gesundheitsschädliche Stoffe (sekundäre Gallensäuren: Desoxychol- und Lithocholsäure; branched chained fatty acids (BCFAs); Trimethylamin (TMA) und Trimethylaminoxid (TMAO), Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Indol- und Phenolverbindungen; Kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebsrisiko steigt

#1N

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Proteinreiche Ernährung

  • Kernbestandteile: Fleisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne, Samen, Fisch, Meeresfrüchte, Proteinpulver, Protein-Snacks und -Getränke
  • Auswirkung: häufig Bacteroides-Enterotyp, kurzkettige Fettsäuren sinken (SCFAs), Bildung von Stickstoffverbindungen

#1O

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Hochsaturierte Fette

  • Kernbestandteile: pflanzliche und tierische Fette, hauptsächlich gehören dazu fettes Fleisch, Wurst, Butter, Schlagobers, Käse, frittierte Gerichte
  • Auswirkung: Artenvielfalt sinkt, der Anteil am Stamm Bacillota nimmt zu, reactive oxygen species (ROS) steigt, Fettleibigkeit, Gewichtszunahme, Darmdurchlässigkeit erhöht, Entzündungsreaktion im Körper dauerhaft aktiviert, Förderung von Arteriosklerose

#1P

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Fermentierte Nahrung

  • Kernbestandteile: Sauerkraut, unpasteurisierter Joghurt, Käse, Kefir, Sauerteigbrot, Sojasoße, Kimchi, Natto, Tempeh, Kombucha
  • Auswirkung: Mikrobiomdiversität steigt, Entzündungsrisiko sinkt, Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Mikrobioms

#1Q

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Salzreiche Nahrungsmittel

  • Kernbestandteile: Fertiggerichte, Instantsuppen, diverse Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, prozessierte Milchprodukte, Käse, Konserven, Trockenfleisch, Räucherwaren
  • Auswirkung: salzreiche Ernährung verändert die Mikrobiota (Dysbiose), Risiko für Hypertonie, Störung des Elektrolyt- und Wasserhaushalts

#1R

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Antioxidantienreiche Ernährung

  • Kernbestandteile: dunkelfarbige Früchte und Säfte, Tee, roter Wein, dunkle Schokolade, dunkles Gemüse (enthält vor Allem: Anthocyane, Flavonoide, Catechine, Polyphenole)
  • Auswirkung: Polyphenole inhibieren das Wachstum pathogener Clostridiaceae (Hathewaya histolytica, Clostridioides perfringens). Antioxidantien, wirken entzündungshemmend, neuroprotektiv, reduzieren die Bildung von Biofilmen und reactive oxygen species (ROS)

#1SA Anthocyane Johannisbeere

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SB Anthocyane Heidelbeere

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SC Anthocyane Süßkartoffel

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SD Anthocyane Rotwein

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SE Catechine Grüntee

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SF Flavonoide Haselnuss

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SG Flavonole Kakao, dunkle Schokolade

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SH Flavonone Orange

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SI Phenolsäuren Rosinen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SJ Polyphenole Äpfel

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SK Polyphenole Schisandra- Beere

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SL Polyphenole Rotwein

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SM Proanthocyanine Heidelbeeren

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SN Proanthocyanidine Preiselbeere

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1SO Quercetin Äpfel, Zwiebel, Brokkoli

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Fasten

  • Kernbestandteile: Intermittent fasting (In einem bestimmten Zeitfenster, meistens acht Stunden, wird die Nahrung aufgenommen. Die restlichen 16 Stunden bleiben ohne Kalorienaufnahme), länger andauernde Fastenperioden, fördert die Darmgesundheit
  • Auswirkung: beim intermittent fasting reichern sich im intestinalen Mikrobiom Succinat-produzierende und Glutamat-fermentierende Bakterien an (Parabacteroides distasonis, Bacteroides thetaiotaomicron), Anzahl der Bakterienarten mit carbohydrate-active enzymes (CAZymes) steigt, Körperfett sinkt, Lipopolysaccharid (LPS)-produzierende Bakterien sinken, kurzkettige Fettsäuren steigen (short chain fatty acids, SCFAs) nach einer längeren Hungerperiode erhöht sich die Proliferation der Mikrobiota

#1T

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Darmbakterien regulieren Appetit

  • Kernbestandteile: Appetit wird durch Sättigungshormone und Neurotransmitter reguliert
  • Auswirkung: bakterielle short chain fatty acids (SCFAs) induzieren die Sättigungshormone peptide YY (PYY), glucagon-like peptide 1/2 (GLP-1/2), Cholecystokinin (CCK), gastric inhibitory peptide (GIP), Ghrelin und Leptin; Bakterien produzieren Muropeptide, die nucleotide-binding oligomerization domain 2 NOD2 Rezeptoren aktivieren

#1U

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Dickdarmpassagezeit/Verstopfung

  • Kernbestandteile: 20% bis 30% der Kotmasse besteht aus der Mikrobiota; Stuhltypen werden nach Farbe, Form und Konsistenz mit der Bristol Stuhl Skala (BSS) klassifiziert, wobei die Typen 1 und 2 auf eine Verstopfung hindeuten; pathogene Bakterien können Durchfall verursachen
  • Auswirkung: ein beschleunigter Darmtransit ist mit einem Prevotella-dominierten Enterotyp und weicherem Stuhl assoziiert, Ruminococcus/Bacteroides mit festerem Stuhl und entsprechend längerer Transitzeit

#1VA kurze Darmpassagezeit

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#1VB kurze Darmpassagezeit

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value