Mikrobiom - Spezifische Krankheitsbilder

MedGene® - Mikrobiom

#40 - 92 Bakterien assoziiert mit spezifischen Krankheitsbildern

Bakterien im Zusammenhang mit bestimmten Syndromen/Krankheiten

Darmbakerien werden vielfach in der wissenschaftlichen Literatur mit bestimmten Erkrankungen in Verbindung gebracht, wobei sowohl ein vermehrtes Vorkommen als auch eine Artenreduzierung mitbestimmend sein können. Eine intestinale Mikrobiomanalyse ist daher geeignet, Krankheitsursachen mitzubegründen und mögliche Therapievorschläge (Nahrungsumstellung, Präbiotika, Probiotika, Postbiotika) zu unterbreiten.

Immunsystem/Autoimmunerkrankungen

Die innere Oberfläche der bis zu 8 m langen menschlichen Darmröhre, ausgestattet mit einem Bürstensaum aus unzähligen feinen Ausstülpungen (Darmzotten), beträgt ca. 30 bis 40 m2. Diese größte Schleimhautfläche des Körpers tritt in Kontakt mit einer Vielfalt von Nahrungsmitteln, die Umweltgifte und gefährliche Pathogene enthalten können. Aus diesem Grund ist der Darm mit dem Darm-assoziierten Immunsystem (gut associated lymphoid tissue - GALT) ausgestattet, welches mehr als 70% aller Immunabwehrzellen produziert. Bakterien trainieren das Immunsystem und halten die Homöostase der Immunzellen aufrecht. Sie regen Zellen in der Darmwand zur Bildung von Zytokinen und Antikörpern an.

#40 Darm/Immunsystem aktivierende Bakterien

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#41 Bakterien assoziiert mit Asthma

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#42 Bakterien assoziiert COPD

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#43 Bakterien assoziiert mit atopischer Dermatitis/Neurodermatitis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#44 Bakterien assoziiert mit Diabetes mellitus Typ 1

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#45 Bakterien assoziiert mit Psoriasis/Psoriasis Arthritis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#46A-I Bakterien assoziiert mit rheumatischen Erkrankungen

Bakterien, die assoziiert sind mit ankylierender Spondylitis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Gicht

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit juveniler ideopathischer Arthritis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Morbus Behçet

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Lupus erythematodes

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit rheumatischer Arthritis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Sjögren´s Syndrom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit systemischer Sklerose

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#47A-C Bakterien assoziiert mit Autoimmunschilddrüsenerkrankungen

Bakterien, die assoziiert sind mit Hashimoto Thyreoiditis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Morbus Basedow

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit Endokrine Orbitopathie

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#48 Bakterien assoziiert mit Myasthenia gravis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Metabolische Erkrankungen

Ein gesundes Darmmikrobiom bedarf einer ausgewogenen Ernährung mit einem wesentlichen Anteil an Ballaststoffen, die die Darmperistaltik anregen, aber auch die Vermehrung probiotischer Bakterien fördern. Dadurch bleibt die Darmbarriere im Gleichgewicht und schützt den Körper vor Schadstoffen. In den letzten Jahrzehnten wurde die Ernährung aus lokaler Eigenproduktion auf den sogenannten westlichen Lebenstil umgestellt, wo ein Großteil der Lebensmittel aus der industriellen Produktion mit einem zu hohen Anteil an ungesättigten Fetten, Zucker, schnell gezüchtetem Fleisch und Nahrungszusatzstoffen entstammt. Diese westliche Diät übt einen negativen Einfluss auf die Mikrobiota aus, indem sich die bakterielle Artenvielfalt reduziert und sich die Abteilung der Bacillota gegenüber der Abteilung Bacteroidota anreichert. Einige Arten (Escherichia coli, Megamonas spp., Veillonella spp., Eubacterium spp.) nehmen überhand, während wichtige Bildner von kurzkettigen Fettsäuren (Akkermansia muciniphila, Bifidobacterium spp., Faecalibacterium prausnitzii) reduziert werden. Ein diesem Lebensstil angepasstes intestinales Mikrobiom kann aus der gleichen Nahrungsquelle bis zu 30% Kalorien mehr herstellen, was eine Gewichtsreduktion trotz strenger Diät erschwert.

Stoffwechselerkrankungen/metabolisches Syndrom

#49 Bakterien assoziiert mit Adipositas

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#50 Bakterien assoziiert mit Diabetes mellitus Typ 2

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#51 Bakterien assoziiert mit Schwangerschaftsdiabetes

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Herz- und Kreislauferkrankungen

Über vier bekannte Mechanismen beeinflusst das Mikrobiom den Blutdruck: SCFAs-produzierende Bakterien wirken auf das Renin-Angiotensin-System, Produktion von vasoaktiven Hormonen (Serotonin, Dopamin, Norepinephrin), Bildung von Trimethylamin-N-oxid (TMAO) und urämischen Toxinen (Indoxylsulfat, p-Creysl-Sulfat).

Ein erhöhter Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist oft von einem erhöhten Bacillota-Spiegel (Bacillota/Bacteroidota-Verhältnis) begleitet. Der Mittelwert des Normkollektivs liegt bei 1.5

#52 Bakterien assoziiert mit Arteriosklerose

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#53 Bakterien im Zusammenhang mit Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#54 Bakterien im Zusammenhang mit Osteoporose

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Neurologische/neurodegenerative Erkrankungen

Den menschlichen Verdauungstrakt durchzieht das enterische Nervensystem (ENS), welches in die Darmwand eingebettet liegt. Dieses komplexe Nervengeflecht reguliert unter anderem die Darmmotilität. Das ENS ist zusammen mit dem ergotropen Sympathikus und dem trophotropen Paraysmpathikus ein Teil des vegetativen Nervensystems und kann somit den gesamten Körper beeinflussen, weshalb man von der Darm-Hirn-Achse (umgangssprachlich dem Bauchhirn) spricht.

#55 Bakterien assoziiert mit Stress

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#56 Bakterien assoziiert mit Autismus-Spektrum-Störungen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#57 Bakterien im Zusammenhang mit Depressionen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#58 Bakterien assoziiert mit Anorexia nervosa

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#59 Bakterien assoziiert mit dem chronischen Fatigue-Syndrom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#60 Bakterien assoziiert mit Morbus Alzheimer Demenz

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#61 Bakterien assoziiert mit Morbus Parkinson

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#62 Bakterien assoziiert mit Multipler Sklerose (MS)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Gastrointestinale Erkrankungen

Das Spektrum der gastrointestinalen Erkrankungen reicht vom Schluckauf, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, chronischen Bauchschmerzen, Konstipation, Diarrhö bis hin zu Blutungen und Darmkrebs. An all diesen Krankheitsbildern kann das intestinale Mikrobiom wesentlich anteilig sein.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Das menschliche Verdauungssystem ist ein komplexes Zusammenspiel von unterschiedlichen Mikroorganismen, Enzymen und chemischen Milieus. Bakterien und ihre Metaboliten können die Nahrungsmittelaufnahme begünstigen oder hemmen, und als Mitverursacher von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wirken. Durch die Produktion von toxischen Stoffen, kann die Darmschleimhaut geschädigt werden und so zusätzlich unverdaute Moleküle in den Blutkreislauf eingebracht werden, welche eine noch stärkere Immunantwort auslösen. Manche Bakterien sind in der Lage Histamine zu produzieren und dadurch Symptome einer Histaminintoleranz hervorzurufen.

#63/64 Bakterien assoziiert mit Laktose/Fruktose-Intoleranz

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#65 Bakterien assoziiert mit Nahrungsmittelintoleranz/-allergie

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#66 Bakterien im Zusammenhang mit Zöliakie

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#67 Bakterien assoziiert mit Histaminintoleranz

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#68 Bakterien assoziiert mit Tyraminintoleranz

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen des Ösophagus

#69 Bakterien assoziiert mit Erkrankungen des Ösophagus

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom beim Magenkrebs

#70 Bakterien assoziiert mit Magenkrebs

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Nierenerkrankungen

Darmbakterien metabolisieren Aminosäuren zu urämischen Toxinen (Phenol, p-Kresol, 4-Hydroxy-Phenylacetat, Phenylacetat, Phenyllactat). Deren vermehrte Produktion zusammen mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand durch eine gestörte Mikrobiota kann langfristig die Entwicklung eines chronischen Nierenleidens (chronic kidney disease, CDK) fördern.

#71 Bakterien reduzieren die Bildung von Nierensteinen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#72 Bakterien assoziiert mit chronischen Nierenerkrankungen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#73 Bakterien assoziiert mit Nierenkrebs

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen der Blase

#74 Bakterien assoziiert mit einer überaktiven Blase

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#75 Bakterien assoziiert mit Blasenkrebs

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen der Leber

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#76 Bakterien im Zusammenhang mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#77 Bakterien im Zusammenhang mit alkoholischer Hepatitis/ Zirrhose

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#78 Bakterien assoziiert mit Leberkrebs

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen der Gallenblase

Die bakterielle Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms mitbestimmt die Bildung von Gallensteinen (Cholelithiasis). Bakterien, die Cholesterin metabolisieren (Eubacterium spp.) sind reduziert. Darmbakterien sind mit dem Gallengangkarzinom assoziiert.

#79 Bakterien assoziiert mit der Bildung von Gallensteinen

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#80 Bakterien assoziiert mit dem Gallengangkarzinom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Neueste Forschungsergebnisse zeigen eine stark veränderte fäkale Mikrobiota beim Pankreaskarzinom.

#81 Bakterien assoziiert mit chronischer Bauchspeichelentzündung (Pankreatitis)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#82 Bakterien assoziiert mit duktalem Pankreasadenokarzinom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Das intestinale Mikrobiom und Erkrankungen des Dickdarms

Darmkrebs ist in Österreich bei Männern mit 13 Prozent die dritthäufigste, bei Frauen mit elf Prozent die zweithäufigste Krebserkrankung. Bösartige Neubildungen des Dickdarms entstehen durch eine Reihe bekannter zellwachstumsanregender Genmutationen. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegen aber auch einen Zusammenhang zwischen Ernährung, dem intestinalen Mikrobiom und dem Kolonkarzinom. Die Bakterien Fusobacterium nucleatum, Bacteroides fragilis und Streptococcus gallolyticus stehen im Verdacht an den Prozessen der Karzinogenese beteiligt zu sein. Mögliche molekulare Wirkmechanismen sind das bakterielle Membranprotein Fap2 (Fusobacterium), welches an Galactose-N-Acetylgalactose-Polysaccharide (Gal-GalNAc) auf den Krebszellen bindet und deren Proliferation anregt, sowie das Bacteroides fragilis Enterotoxin (bft Gen). Eine Rolle könnte auch das Colibactin mancher Escherichia coli Unterarten spielen. Polyketid Synthase (PKS) – bildende Escherichien schädigen humane DNS durch genotoxische Metaboliten. Der 7-alpha-Dehydroxylierungsweg von Gallensäuren (Clostridiumarten) bildet die bekannten Hepatotoxine Deoxycholat und Lithocholat, die Leberkrebs verursachen können. Peptostreptococcus anaerobius begünstigt die Zellproliferation durch die Aktivierung der Toll-like-Rezeptoren 2 und 4 (TLR-2, -4).

Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte Bakterien mit einem erhöhten oder verringerten Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht werden können. Einige Bakterien können schützend sein, andere können Entzündungen oder andere Wirkungen verursachen, die zu Krebs führen. Diese Liste kann sich im Laufe der Zeit erweitern oder ändern, da neue Erkenntnisse das Verständnis der komplexen Interaktion zwischen dem Mikrobiom, dem Darm und dem Immunsystem verbessern. Bakterien in dieser Probe, die mit kolorektalem Krebs in Verbindung gebracht werden, sind unten aufgeführt.

#83 Bakterien assoziiert mit akuter Divertikulitis

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#84 Bakterien im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#85 Bakterien im Zusammenhang mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#86 Bakterien assoziiert mit dem durchlässigen Darmsyndrom (leaky gut)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#87 Bakterien assoziiert mit Dünndarmfehlbesiedelung (small intestine bacterial overgrowth, SIBO)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#88 Bakterien assoziiert mit der Entwicklung von Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom)

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#89 Bakterien assoziiert mit Unfruchtbarkeit

Bakterien, die assoziiert sind mit männlicher Unfruchtbarkeit

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

Bakterien, die assoziiert sind mit weiblicher Unfruchtbarkeit

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

Value

#90 Bakterien assoziiert mit cystischer Fibrose

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

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#91 Bakterien assoziiert mit polyzistischem Ovar-Syndrom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

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#92 Bakterien assoziiert mit Williams-Beuren Syndrom

Bakterien erhöht

Value

Bakterien erniedrigt

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